Trassenführung des Radschnellwegs im Bereich Weingarten
Am 25.10. fuhr ich mit Stefanie Rebhan, einer Redakteurin der Schwäbischen Zeitung, die Trassen-Varianten des geplanten Radschnellwegs Baindt - Friedrichshafen im Bereich Weingarten ab. Daraus hat sie einen kurzweiligen Artikel verfasst.
Rechts (Medien zum Artikel) ist der Link zum Artikel
Bitte lesen! Es lohnt sich.
Hier ist noch die Übersicht über die Vor- und Nachteile der Trassen-Varianten. Ich hoffe, dass dieser Artikel zur Versachlichung der Diskussion beiträgt.
Route Öschweg und Schützenstr.
Vorteile
- Weniger Querungen von anderen Straßen: 8 Knotenpunkte
Allerdings ist zu befürchten, dass bei einem Radschnellweg einige Querungen mit Ampeln geregelt werden müssen. - Wenig Kfz-Verkehr zwischen Baienfurt Friedhofstr. und Weingarten Lindenstr.: weniger Lärm und weniger Abgase.
- Landschaftlich schöne Strecke.
Nachteile
- Umweg: 6,6 km von Baienfurt Friedhofstr. bis Ravensburg Berger Str, d. h. 1,1 km länger als auf L 313.
- Ca. 10% mehr Fahrzeit von Baienfurt Friedhofstr. bis Ravensburg Berger Str., bei der Testfahrt 18,5 Minuten.
- Mehr Landschaftsverbrauch: Öschweg muss asphaltiert werden, daneben muss ein neuer Fußweg gebaut werden. Viel Fläche wird neu versiegelt.
- Konflikte mit Fußgängern, die am Radweg gehen, insbesondere mit Hunden, die schnell mal über den Radweg laufen.
- Strecke liegt nicht zentral. Viele Nutzer aus Weingarten werden nicht erst die Stadt in Ost-West-Richtung durchqueren, um zum Öschweg zu kommen und auf diesem dann nach Süden zu fahren.
- Daher weniger prognostizierte Nutzer.
Route über L 313 und Kuppelnaustr.
Vorteile
- Kürzere Strecke: 5,5 km von Baienfurt Friedhofstr. bis Ravensburg Berger Str.
- Etwas kürzere Fahrzeit, bei der Testfahrt 16 Minuten
- Zentrale Route: man kommt von allen Stadtteilen von Weingarten gut hin.
- Insbesondere bessere Anbindung der Hochschulen in Weingarten.
- Daher mehr prognostizierte Nutzer.
- Kein zusätzlicher Landschaftsverbrauch, da die Strecke schon versiegelt ist.
- Die teils 4-spurige L 313 wird auf zwei Fahrspuren für den Kfz-Verkehr rückgebaut. Damit wird die derzeit trennende Schneise der ehemaligen Bundesstraße leichter durchgängig für den Fuß- und Radverkehr. Großbäume können gepflanzt werden, die im Sommer Schatten spenden. Damit wird durch den Bau des Radschnellwegs gleichzeitig die Planung des ISEK Weingarten verwirklicht.
- Da die L 313 Landesstraße ist, wird der Bau des Radschnellwegs dort vom Land Baden-Württemberg bezahlt.
- Der derzeitige Radweg an der L 313 genügt auf weiten Strecken nicht den gesetzlichen Anforderungen für einen benutzungspflichtigen Radweg (zu schmal, Druckampel). Er müsste daher sowieso umgebaut werden. Das könnte am besten gleich auf Radschnellweg-Standard erfolgen.
Nachteile
- Mehr Kfz-Verkehr auf der begleitenden Straße, selbst wenn dieser Verkehr durch den Rückbau der Straße leicht abnimmt.
- Insbesondere in Südrichtung mehr Ampel-Kreuzungen: 12 Knotenpunkte; das behindert eine zügige Fahrt:
- Eventuell Konflikt mit Bussen, wenn es eine gemeinsame Spur für Busse und Radfahrer gibt.